Antonio Tabucchi

Antonio Tabucchi, geboren am 23. 9. 1943 in Vecchiano, einem Dorf bei Pisa, studierte Geisteswissenschaften in Paris und Pisa, spezialisierte sich auf portugiesische Literatur und wurde ordentlicher Professor für portugiesische Sprache und Literatur an der Universität Genua, später an der Universität Siena. Er machte sich auch als Übersetzer, Kritiker und Essayist einen Namen. 1987–1989 war er Leiter des italienischen Kulturinstituts in Lissabon. Er war mit Maria José de Lancastre verheiratet, einer Portugiesin, die sich um die Pessoa-Forschung verdient gemacht hat. Mit ihr zusammen hat er das Werk Fernando Pessoas bei Adelphi in italienischer Sprache herausgegeben. Im Auftrag der „Fondazione Gulbenkian“ (Lissabon) und der Universität Genua betrieb er 1983 Archivstudien in Lateinamerika und Indien für das Projekt „Bibliotheken europäischer Gründung in außereuropäischen Ländern“. Tabucchi hatte zwei Söhne. Er lebte abwechselnd in Siena, einem Haus in der Toscana und in Lissabon, wo er am 25. März 2012 verstarb.

*  23. September 1943

†  25. März 2012

von Susanne Simor

Essay

Tabucchi, der – wie sein großes Vorbild Fernando Pessoa – die literarische Verkleidung liebte, hat in fast allen Gattungen geschrieben, um sich in seinen Texten zu verwandeln und sich dem Leser zu entziehen. Seine Texte sprechen die Neugier des Lesers durch ihre Rätselhaftigkeit an und lassen ...